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Ennui – 3. Initiation

Ehe man sich’s versah, sind die großen Pläne zerschmolzen. Ein weiteres halbes Jahr war verstrichen. Man könnte darüber weltschmerzend werden, das, was die Franzosen „Ennui“ nennen. Ennui ist nicht nur Langeweile, es ist vielmehr jenes Gefühl, das wir in Wien so elegant mit einem Wort „zach“ nennen, wofür andere Sprachgemeinden vielleicht ganze Sätze brauchen. Eine sich bleiern herabsenkende Weile, ein Gewicht unter dem die Zeit sich ins Grauenerregende dehnt. Aber das stimmt ja eigentlich gar nicht. Im Gegenteil, die Zeit hat ihrerseits sich verflüchtigt wie die explosiven Prozessreaktionen im Dynamitfasse. So ist mir mein Tintenfass explodiert und hat nichts übriggelassen als die Erkenntnis, dass die Zeit schon wieder verstrichen ist, und keine Spuren hinterlassen hat. Nur meine Falten sind tiefer geworden, wobei selbst das fraglich ist, nachdem ich auf das Drängen meiner Partnerin eine Anti-Aging-Routine über mich ergehen lasse. „3 Jahre sind von dir abgefallen“, meinte sie. Und wenn die Zeit hier etwas abspeckt, dort sich verlüchtigt und drüben sich knäult, bleibt für den guten, alten Ennui nichts übrig, man muss zusehen, dass man sich nicht selbst verflüchtigt.

Aber die Pläne gelten doch noch. Sie sollen weiterhin in die Ferne gesprochen sein und als glühende Verheißung sich nähern. Verheiße mir doch etwas, sprich mir von dem rätselhaften Glück, denn für Ennui verstreicht uns die Zeit doch viel zu rasch.

 

Rush – 2. Initiation

Nachdem dieser Blog für lange Zeit still im Äther des Internets stand und quasi als beinahe irrelevanter Daten- und Bitmüll in den unermesslichen „Archiven“ moderte, soll hier künftig wieder der Blitz einschlagen.

Was sich die imaginative Leserschaft erwarten darf:

– Notizen zu laufender Lektüre und Ruminationen zur gekauten Theorie, z.B. Auszüge aus dem Lesekreis zu Deleuze & Guattaris „Anti-Ödipus“, Notizen zu Michael Taussigs Buch „My Cocaine Museum“, Erkenntnisse aus meinem Rückzug von den sozialen Medien …

Was sich die imaginative Leserschaft in Zukunft erwarten darf:

– Noch mehr Notizen! Verheißungsvolle Produktion ist der chaotische Bauch, aus dem die Lettern gezogen werden sollen. Eine akademische Auseinandersetzung mit dem Rätselhaften in der Literatur und die Verlockungen und Lüste, die damit einhergehen. Von den die deutsche Sprache geradezu knetenden Erwortungen Heideggers, über Joyces Traumkauderwelsch in Finnegans Wake bis hin zu Mallarmés Grenzgrammatik. Der Würfelwurf des Zufalls und die Verheißung des Gefallenen, was findet daran schon ein* Gefallen?

– Abgründiges aus dem Wiener Kaffeehaus, welche Köstlichkeit erweist das Plateau? – über Wiener Identitäten, Karl Kraus, Helmut Qualtinger, Hilde Spiel, Heimito von Doderer und anderweitige Eminenzen, vielleicht sogar Politisches, aber dem entfleucht sich ohnehin schwer

Ein grober Spielplan, die Würfel werden anders fallen

Verheißungsvolle Produktion (1. Initiation)


„Wenn man von einem Sturm des Gefühls spricht, meint man einen, wo die Rinde des Menschen ächzt und die Äste des Menschen fliegen, als sollten sie abbrechen. Das aber war ein Sturm bei ganz ruhig bleibender Oberfläche. Nur beinahe ein Zustand der Bekehrung, der Umkehrung; keine Miene verschob sich von ihrem Platz, aber innen schien kein Atom an seiner Stelle zu bleiben. Ulrichs Sinne waren klar, doch wurde jeder begegnende Mensch vom Auge anders als sonst aufgenommen, und jeder Ton vom Ohr.“

– Robert Musil, Der Mann Ohne Eigenschaften

Und dergleichen zündete die erste Produktion. In sich schwang sie das Bewusstsein des Ausschwärmens einer Verheißung. Doch sollte ihm die Andersheit allein genügen? Von welchem Schlage müsste Andersheit sein, dass sich in ihr letztlich die blutenden Chimären würgenden Moments zur Verheißung bündeln? Weiterlesen

Unterhaltung

Hier werden Sie zwischenzeitlich unterhalten

ƃuıp

Einst werden die Dinge verkehrt herum laufen und man wird nichts dagegen tun können. Wäre das zu wollen?

Löschprozess

Diese Zeilen sind erstes Löschmaterial. Sie werden Ihren Augen in wenigen Sekunden entzogen werden. Es ist uns dies äußerst peinlich, allerdings lässt sich darüber sonst nicht ordentlich verfügen.
Beehren Sie das Loch bald wieder!

Verhärtete Traummuskeln

Es tut mir so unsäglich leid, es ist wirklich ein Skandal, auch hier dürften Sie eigentlich überhaupt nicht sein. Durch Ihr Auftauchen haben wir uns zusehends verwickelt. Wirklich, ich kann mich gar nicht so sehr entschuldigen wie mir das leid tut. Aber Sie werden durchaus verstehen, dass wir das in dieser Form nicht zulassen dürfen. Etwas muss wider Sie geschehen.

Forensik niedergestreckter Wirklichkeiten

Dieser virtuelle Niederschlag ist lediglich ein Test. Sollten Sie hier sein und Ihn lesen, dann tut es mir leid, so hätte das niemals passieren dürfen, ich kann in diesem Falle absolut nichts mehr für Sie tun.